Warum mein Kind manchmal nichts isst – und das (meist) kein Drama ist

„Sie hat heute fast gar nichts gegessen.“

Dieser Satz aus der Abholsituation trifft viele Eltern mitten ins schlechte Gewissen. Ist sie krank? War das Essen nicht gut? Wird sie heute Nacht wach vor Hunger?

Entwarnung: Wahrscheinlich ist alles ganz normal.

Kinder essen nicht nach Plan – sie essen nach Gefühl

Der kindliche Appetit folgt keinem Ernährungsplan. Mal essen sie drei Portionen. Am nächsten Tag wollen sie nur ein Stück Gurke. Und nein, das liegt nicht daran, dass die Nudeln anders gekocht waren.

Kinder sind Meister der Selbstregulation – wenn wir sie lassen.

Typische Gründe fürs Nichtessen:

  • Zähne: Wenn da was durchkommt, hat Hunger Pause.
  • Zu viel los: Spielen war wichtiger.
  • Neue Umgebung: Manche Kinder essen erst richtig, wenn sie Vertrauen gefasst haben.
  • Satt vom Frühstück: Gerade bei frühen Mahlzeiten kann es sein, dass der Hunger mittags noch Pause macht.

Was wir tun – und was nicht

In der Kindertagespflege gibt es bei mir keinen Essensdruck. Niemand muss probieren. Niemand wird überredet.

Ich biete an. Ich achte auf Atmosphäre. Und ich vertraue darauf, dass Kinder essen, wenn sie hungrig sind.

Was Eltern tun können:

  • Zuhause ohne Druck nachholen – wenn das Kind will.
  • Kein Drama draus machen.
  • Vertrauen schenken: Kein Kind verhungert zwischen 7:30 Uhr und 16 Uhr, wenn es gesund ist.

Fazit: Der Teller ist kein Prüfstand

Das Essverhalten deines Kindes ist kein Indikator für Erziehung, Liebe oder Erfolg.

Es ist ein Prozess – und mal isst es mit Begeisterung, mal nur einen Löffel.

Beides ist okay. Und beides gehört zur Entwicklung dazu.